1898
   
König Heinrich Wichens
  Königin Elise Rave
   
Hofdamen: Ehrendamen:

Fräulein A.Pütz.
Fräulein Franz Rave.

 

Fräulein A. Ostendorf,
Fräulein C. Selting,
Fräulein M. Grüter,
Fräulein Franz Lachnicht.
   

Die drei besten Schützen:

Herrn Hauptmann Oenning,
Herrn Hauptmann Rave,
Premier-Lieutenant Venhaus. 

 
   

Original geschriebener B.Z.  Bericht vom 01. Oktober 1898


§§ Ramsdorf. 29. Sept. Vom heiteren Wetter begünstigt, feierten die Ramsdorfer ihr diesjähriges „Allgemeines“ Schützenfest am 25, 26, und 27. September. Alt und Jung, Hoch und Niedrig, sie alle hatten schon wochenlang freudigen Herzens diesen schönen Feste entgegengesehen, das sie wieder zu einmuthiger Freude vereinen und die Bande der Eintracht enger verknüpfen sollte. Nun war es da. Am Sonntag Nachmittag eröffnete der Herr Oberst Selting die eigentliche Festfeier mit einer kurzen herzlichen Ansprache an seinen werthen Schützen. Daran schloß sich die exakt aufgeführte Parade vor dem vorjährigen Schützenkönig Herrn Franz Höing, und der Zug durch die belebten Straßen der Stadt. Am folgendem Tage Morgens zogen die Schützen mit klingendem Spiel zur Vogelstange in Begletung des Herrn Amtmanns Roters, der das Schießen in einer kurten Ansprache und einem Hoch auf seine Majestät dem Kaiser Wilhelm II. eröffnete. Nach Verlauf von einigen Stunden that Herr Heinrich Wiechens den Königschuß und erkor sich Fräulein Elise Rave zur Königin. Als Hofdamen fungierten Fräulen A. Pütz und Fräulein Frz. Rave. Als Ehrendamen Fräulein U. Ostendorf, Fräulein, Fräulein C. Selting, Fräulein M. Grüter und Fräulein Frz. Lachnicht. Der Parade vor den Majestäten folgte die Dekorirung der besten Schützen der Herren Hauptmann Oenning: Hauptmann Rave und Premier-Lieutenant Venhaus, Seitens Ihrer Majestät der Königin. Beim Scheibenwerfen dar Damen am Dienstag Nachmittag ging als Königin Frau Franz Schmäing und als Ehrendamen Fräulein L.Thesing und Fräulein L. Heselhaus hervor. Mit dem darauf folgendem Konzert und Ball im Festzelte fand die Feier einen schönen Abschluß. Das Ramsdorfer Schützenfest gestaltete sich imnmer so auch in diesem Jahr an einem eigentlichen Volksfeste. Nicht der böse Klassengeist, den ich bei ähnlichen festlichen Gelegenheiten anderswo zu beobachten Gelegenheit hatte, konnte die Festfeier in irgend einer Weise trüben, alle standen in Einigkeit und Treue zusammen. Sowohl die Heren des Vorstandes wie die Herren Ofiziere und die einzelnen Schützen waren für ihren Theil auf eifrigste bestrebt, ihren ihnen angewiesenden Platz voll und ganz auszufüllen. Nur so war es möglich dasß das Ramdorfer Allgmeine Schützenfest zu einenm wahrhaften glanzvollen sich gestaltete.