1939 / 1940
Ernst Lohmann und Paula Schmeing
   
 

Die drei besten Schützen:

Alois Rave,
Albert Lechtenberg,
Gustav Terfloth.

 

   
 
   
 
   
 
  König Ernst Lohmann und Präsident Heinrich Hollmann.
   
 
   
 
  Alter König Ferdinant Rave, König Ernst Lohmann, Schützenmajor Schlüter-Thesing, und Vereinsführer Heinrich Hollmann.
   
 

Ramsdorf hat einen neue Schützenkönig
Unter Regen und Gewitter wurde der neue König erkürt. - Starker Fremdenzustrom nach Ramsdorf.

Ramsdorf hat einen neuen Schützenkönig! Das war das Signal, das am Montagmittag die Festesfreude der Ramsdorfer zu überschäumender Begeisterung steigerte. Zwei schöne Tage hatten die Ramsdorfer schon hinter sich. Am Samstag fanden sich die Schützen unter ihrem Major Schlüter-Thesing und dem Hauptleuten Bernhard Kremer, Bernhard Janzen und Bernhard Bödder zur Gefallenenehrung ein, die Vereinsführer Hollmann mitwürdigen Worten vornahm. Anschließend war Konzert im Festzelt, das durch den Zapfenstreich unterbrochen wurde. Der Besuch war recht gut, und alle Teilnehmer waren des Lobens voll über die ausgezeichnete Leistung der Fliegerkapelle aus Münster, die als Ersatz für den unabkömmlichen Musikzug des I. J. R. 79 Münster verpflichtet wurde.
Am Sonntagmorgen wurden die Offiziere abgeholt, die im festlichen Zug durch die Stadt geleitet wurden, das große Ereignis des Sonntagnachmittag war wieder der Festzug durch die Stadt, an dem auch das Königspaar Ferdinand Rave und Frau Franz Funke teilnahm. Auch Kreisschützenführer Rapp hatte teil an der Freude und Begeisterung der Ramsdorfer. Der Besuch von auswärts war auch diesmal wieder sehr stark. Alle Gemeinden des östlichen Landkreises waren vertreten um ihre Verbundenheit mit Ramsdorf zu bezeugen. Über 500 auswärtige Besucher wurden am Sonntagabend im Festzelt gezählt, sicherlich ein Beweis für die starke Anziehungskraft des Ramsdorfer Schützenfestes. Zur großen Freude war auch Amtsbügermeister Becker in der frohen Schützengemeinde.
Der Montag brachte dann als Höhepunkt das Vogelschießen. Unter den Klängen der Musik rückten die Schützen mit dem alten König aus zur Vogelstange wo unter dem üblichen Zeremonien der Vogel gehißt wurde. Nach Begrüßungsworten von Vereinsführer Hollmann sprach als Vertreter der Partei der stellvertretende Ortsgruppenleiter Diepenbrock. Nach dem heil auf dem Führer und die Nationalhymnen verklungen waren, tat Pg. Diepenbrock den ersten Schuß. Ihm schlossen sich die anderen Ehrengäste an, und dann begann das Ringen um die Konigswürde. Leider meinte es das Wetter diesmal mit den Schützen nicht gut, denn mehrfach gingen heftige Gewitterschauer nieder, bei denen kein Faden am Körper trocken blieb. Aber die Schützen ließen sich ihre Freude nicht nehmen und hielten unentwegt auf den Vogel, bis  um 12:15 Uhr Schützentkamerad Ernst Lohmann unter großem Hallo den Königsschuß tat. Begeistert hoben ihn die Schützen auf ihre Schultern.  Königin wurde wie schon berichtet, Frau Hermann Schmäing.
Major Schlüter-Thesing ließ dann das Bataillon antreten, und Vereinsführerr Hollmann nahm die Dekorierung des neuen Königs vor. In ehrenden Worten wüdigte er die Verdienste des alten Königspaares und hing dann dem König Ernst I. die Königskette um, die als ältestes Symbol ein Schild von 1600 aufweist. Dann wies der Vereinsführer auch auf die Verdienste des Vereinsmeisters Gerhard Lüdiger hin und brachte schließlich ein donnerndes Horrido auf den neuen König aus.
Nach einer Weile ging es dann im festlichen Zug zur Stadt, wo sich trotz des Regens eine große Volksmenge angesammelt hatte, die den Burgplatz dicht besetzt hielt. Hier begrüßte Vereinsführer Hollmann das Bataillon und das neue Königspaar und übergab dann Vereinsmeister Gerhard Lüdiger eine Plakette. Die Königin nahm dann die Auszeichnung der drei besten Schützen beim Vogelschießen vor, und zwar Alois Rave, Albert Lechtenberg und Gustav Terfloth. Unter den Klängen des Presentiermarsches schritt das Schützenkönigspaar mit Gefolge dann die Front des  Schützenbataillons ab.
Am Abend war wieder reger Betrieb im Festzelt. Viele Gäste hatten sich hier eingefunden, so auch Ortsgruppen.

B.Z. Bericht vom 18.Juli 1939