Zum Geburtstag den Königstitel in Ramsdorf
Jan Terfloth wird neuer König von St. Walburgis – und feiert seinen 27. Geburtstag

Jan Terfloth beschenkt sich zu seinem Geburtstag selbst und schießt an der Vogelstange des Schützenvereins St.-Walburgis in Ramsdorf nach langem Ringen den Vogel von der Stange. Seine Königin Nina Bradenbrink hat ebenfalls Geburtstag.

RAMSDORF. „Wir haben den schönsten Vogel im ganzen Kreis“, meinte Pressesprecher Robin Kämereit vom St.-Walburgis-Schützenverein Ramsdorf. Davon sah man allerdings schon bald nichts mehr. Nach gut einer Stunde und 64 Schuss mit dem Kleinkaliber waren die Preise beim gestrigen Vogelschießen vergeben und es hing nur noch der gerupfte Rumpf an der Vogelstange. Dann allerdings erwies sich der Vogel nicht nur als schön, sondern auch als ignorant. Er widersetzte sich allen Versuchen der beiden Thronanwärter Jan Terfloth und Marc Fischediek und den Anfeuerungsrufen ihrer Fans. Hartnäckig blieb er hängen. Erst nach rund einer Stunde und 20 Minuten beim Königsschießen – nach 400 Schuss mit dem Schrotgewehr – rutschte das letzte Stück Holz von der Stange und vor die Füße des neuen Königs Jan Terfloth.

Der durfte doppelt feiern, ebenso wie seine Königin Nina Brandenbrink. Wie es der Zufall will: Beide hatten am gestrigen Montag Geburtstag und wurden beide 27 Jahre alt. Er habe schon immer ein bisschen mit dem Gedanken gespielt, sich um die Königswürde zu bewerben, der gestrige am Ende erfolgreiche Versuch war dann aber doch ein Zufallsprodukt, sagte der strahlende König.

Der Vogel machte das Rennen aber spannend. Beide setzten immer wieder zum finalen Schuss an, beide wurden aus dem Hintergrund lautstark von ihren Fans mit „Terfi!“- oder „Fischi!“-Rufen angefeuert. Der Vogel wackelte, Holzstaub rieselte zu Boden, aber er fiel selbst nicht. „Die nachfolgenden Sendungen verschieben sich um wenige Stunden“, meinte Präsident Christian Janosch scherzhaft, ohne zu ahnen, dass es da dann tatsächlich nur noch fünf Minuten bis zum Königsschuss von Jan Terfloth waren.

Dagegen war das Preisschießen recht schnell vorbei. Die Krone ging an Markus Kipp, der Apfel an Jürgen Hölter und das Zepter an Steffen Lübbering. Das scheidende Königspaar Egon Storcks und Jutta Grave-Möllmann überreichte den frisch gebackenen Regenten Königskette und Diadem. Es war „so eine tolle Zeit“, sagte Königin Jutta Grave-Möllmann, das wünsche sie jetzt auch ihren Nachfolgern. Die durften sich gestern Abend auf jeden Fall mit dem Krönungsball über eine ganz besondere Geburtstagsfeier freuen.

So wie das ganze Schützenfest sehr gut verlaufen war, meinte Kämereit. Besonders „das Wetter hat pünktlich zum Fest aufgehört, schlecht zu sein“. Echtes Königswetter eben. BZ.

Bericht vom 16. Juli 2024