1928 August Heselhaus und Frau Dr. med. Franz Schüling
Die Hofdamen waren:
Frau Alois Rave,
Frau Ignatz Westrick,
Frau Fritz Rave,
Frau August Heselhaus,
Frau Adalbert Steffen
und Fäulein Anna Waterkamp.
Die drei besten Schützen:
Heinrich Spier,
Ludwig Revers,
Gerhard Kämer.
Festablauf Schützenfest Ramsdorf vom 22. bis zum 25. September 1928
Von Sonnabend, den 22. September bis Montag den 24. September, stand Ramsdorf im Zeichen der Herbstkirmes und des Schützenfestes des St. Walburgis-Schützenvereins. Zwar ließ das Wetter am Montag, den 24. September, zu wünschen übrig, was nach einer solch langen Schönwetterperiode wohl erwartet werden konnte. Jedoch vermochte das Wetter die Stimmung der Festesteilnehmer keinen Abbruch zu tun. Eingeleitet wurde das Fest in den Sonnabends Nachmittagsstunden durch Böllerschüsse , während allseitig auf dem Burgfried des alten Bischöflichen Schlosses, welches die Stadt in jüngster Zeit wieder erworben hat, die Fahne mit dem Wappen der Stadt Ramsdorf hoch gezogen wurde. Um 9 Uhr abends am gleichem Tage, war Zapfenstreich, um den bereits zum Fest verpflichtete Wiegenersche Kapelle aus Münster in Stärke von 12 Mann unter persönlicher Leitung des Herrn Wiegener die Musik lieferte. Am Sonntag, den 23. September, konnten sich bei schönem Herbstwetter, es war nur ein kurzer Regenschauer zu verzeichnen, die Veranstaltungen des Schützenfestes programmmäßig abwickeln. Um 11 Uhr Vormittags traten Vorstand und Offiziere im Festzelt an. Nach Abholung des Majors August Heselhaus, des Obersten Theodor Lübbering und des Präsidenten Franz Uphues, fand die Paroleaufgabe auf dem Marktplatz, der Zug durch die Stadt und Galavorstellung bei den alten Majestäten Willi Humberg und Frau Clemens Isfort, anschließend das Frühkonzert im Festzelt statt. Am Nachmittag des Sonntages traten um 4 Uhr die Schützen mit Waffen auf dem Marktplatz an, worauf die Fahnen der Jägerkompanie abgeholt wurden. Oberst Theodor Lübbering hielt eine kernige Ansprache, in der er die Schützen zur Verfolgung der alten, traditionellen Schützentugenden Ordnung, Eintracht, Frohsinn ermahnte. Nach Abholung des alten Schützenkönigs fand die Kranzniederlegung für die gefallenen Schützenbrüder am Kriegerdenkmal statt, durch die das Fest eine betonende Note erhielt. Der Vorsitzende, Franz Uphues, legte am Kleinod der Stadt, dem Kriegerdenkmal, welches Stimmungsvoll mit Guirlanden und Fahnen mit dem Stadtwappen geschmückt war, einen prächtigen Kranz nieder, währenddessen die Kapelle das zu Herzen gehende „Ich hat einen Kameraden“ spielte und die Böllerschüsse erdröhnten. Während des nun folgenden großen Festballes trat die Gemütlichkeit uneingeschränkt in ihre Rechte, kein Mißton trübte die Festtesstimmung, und die große Gemeinde Ramsdorf war in den Festesteilnehmern ein Herz und eine Seele in den Wortes warster Bedeutung. Der Montag, sah nach Abwicklung der üblichen Formalitäten den Zug nach der Vogelstange im historischen „Schnetgraben“, wo nach hartem Ringen der Königsschuss von dem Major August Heselhaus abgegeben wurde. Eingeleitet wurde das schießen durch Ansprachen des Büprgermeisters Herrn Becker der die Schützen unter anderen ermahnte, Eintracht in Familie, Gemeinde und Staat zu halten und mit einen Hoch auf dem Schützenverein und die Gemeinde Ramsdorf endete. Herrn Dechant Schmees ermahnte insbesondere zur Pflege der Schützentugenden namentlich der gegenseitigen Hilfeleistung der Nachbarn worauf von beiden Herren die Ehrenschüsse abgegeben wurden. Als Königin erwählte sich der neue König Frau Dr. Franz Schüling, die sich als Hofdamen Frau Alois Rave, Frau Ignatz Westrick, Frau Fritz Rave, Frau August Heselhaus, Frau Adalbert Steffen und Fräulein Anna Waterkamp erkor.
Original Text der B.Z. vom 26. September 1928