1929 Willi Vantroyen und Agnes Storks
Ehrendamen wurden:
Fräuein Johanna Heming,
Maria Grave,
Lisbeth Schlüter,
Maria Storks,
Maria Föcking,
Christina Funke.
Die drei besten Schützen:
Krone: Hubert Funke,
Zepter: Wilhelm Schmäing,
Reichsapfel: Josef Schlüter.
Ramsdorf 24. September. Schützenfest des St. Walburgis-Schützenvereins. Sonntag und Montag dieser Woche feiert der St. Walburgis-Schützenverein sein diesjähriges Schützenfest. Schon lange vorher war vom Vorstande in rührigster Weise vorgearbeitet und in einer Anzahl Sitzungen beraten worden, um auch das diesjährige Fest zu einem gelungenem zu machen. Eingeleitet wurde das Fest am Samstage gegen Abend durch Böllerschüsse und Zapfenstreich. Auf dem Burgfried der jüngst von der Stadt wieder erworbenen alten Bischofsschlosses wurde die Fahne mit dem Wappen der Stadt gezogen.
Am Sonntag traten um 11 Uhr Vorstand und Offiziere im Festzelt an. Nach abholen des Majors, des Obersten und des Präsidenten fand die Parole auf dem Markte, der Zug durch die Stadt und die Galavorstellung bei den bisherigen Majestäten statt. Ein Konzert im Festzelt beschloß das Vormittagsprogramm des Sonntages. Am Nachmittag des Sonntages traten um 4 Uhr die Schützen mit Waffen auf dem Marktplatz an, worauf die Fahnen durch die Jägerkompanie aus der Wirtschaft Ww. Theodor Rave abgeholt wurden. Oberst Theodor Lübbering hielt auf dem Marktplatz eine kernige Ansprache an die Schützen, in der er dieselben zur Befolgung der alten traditionellen Schützentugenden Ordnung, Eintracht und Frohsinn ermahnte. Nach Abholung des alten Schützenkönigs August Heselhaus fand die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal statt. Kurz vorher etwa 2 Uhr nachm., hatte bereits der Miva-Flieger, vom Flugtage aus Coesfeld kommend, einen Kranz auf das stimmungsvoll mit Girlanden und Fahnen mit dem Stadtwappen geschmückte Kriegerdenkmal abgeworfen. Der folgende große Festball vereinigte die große Schützenfamilie und sehr viele auswärtige Gäste im geräumigen-Festzelte, allzu bald Frohsinn und Gemütlichkeit das Zepter schwangen.
Der Montag sah nach Abwickelung der üblichen Formalitäten den Zug nach der Vogelstange im historischen „Schnetgraben“. Nach dreimaligem Umzug des ganzen Schützenbataillons um die Vogelstange hielt der stellvertretende Präsident Franz Rieswick eine schöne Ansprache in der er die Vertreter der geistlichen und weltlichen Obrigkeit feierte. Bürgermeister Becker gedachte der Aufgaben der Schützenvereine in früherer Zeit und legte die Bedeutung derselben für die Jetztzeit dar. Warme Worte widmete er sodann dem scheidenden Schützenkönig August Heselhaus. Ehrenschüsse wurden sodann abgegeben von Vikar Büscher und Bürgermeister Becker. Damit war das Ringen um die Königswürde für das folgende Jahr eingeleitet.
Die drei beste Schützen wurden Hubert Funke (Krone) Wilhelm Schmäing (Zepter) und Josef Schlüter (Reichsapfel)
Etwa gegen 1 Uhr fiel der Königsschuß, abgegeben von Wilhelm Vantroyen. Zur Königin erwählte er sich Fräulein Agnes Storks. Ehrendamen wurden Fräulein Johanna Heming, Maria Grave, Lisbeth Schlüter, Maria Storks, Maria Föcking und Christina Funke. Nach Erledigung der üblichen Formalitäten beschloß der Krönungsball das wohlgelungene Fest. Prächtiges Herbstwetter trug viel zur Hebung der Stimmung und Verschönerung des Festes bei. Allgemeine Anerkennung fand das fleißige und schöne Spielen der hiesigen durch auswärtige Kräfte verstärken Stadtkapelle. Auch der Festwirt Clemens Isfort hatte alles getan, um durch Lieferung guter Speisen und Getränke alle Teilnehmer des Festes, einheimische sowohl als auch auswärtige zufrieden zu stellen. So war das Fest in allen Teilen ein durchaus wohlgelungenes und darf sich seinen Vorgängerinnen würdig anreihen.
Originaler B.Z. Bericht vom 24. September 1929