1954/56 Dr. Heinz Winter und Maria Redeker
Throngefolge:
Frau Heinrich Wilger,
Frau Alois Mensing,
Frau Hans Rave,
Frau Hermann Grevenbrock,
Herr Alois Mensing,
Herr Josef Rave,
Herr Hubert Mensing,
Herr Otto Schulze-Selting.
Die drei besten Schützen:
Zepter: Oberst Eugen Uphues,
Krone: Bataillonskommandeur Alois Funke,
Reichsapfel: Präsident Engelbert Ebbeler.
Regen, Regen und nochmals Regen
Aber Ramsdorf feierte trotzdem ein schönes Fest
Jetzt regiert König Heinrich / St. Walburgis-Schützenverein nahm Ehrungen und Auszeichnungen vor
Ramsdorf. Vorüber sind die festlichen Tage von Ramsdorf. Das diesjährige Ramsdorfer Walburgis-Schützenfest begann am Samstagabend mit der Kranzniederlegung am Kriegerehrenmal. Trotz des schlechten Wetters hatte sich eine große Menschenmenge vor dem Ehrenmal eingefunden, um der erhabenen Feierstunde beizuwohnen. Kurz nachdem die Ehrenwache aufgezogen war, und Böllerschüsse den Beginn des Festaktes verkündeten, nahmen die recht zahlreichen angetretenen Schützen mit dem Spielmannszug und der Ramsdorfer Stadtkapelle vor dem Denkmal Aufstellung.
Nach einem von der Ramsdorfer Stadtkapelle intonierten Choral und dem Lied: „Las und Scholle sein…“, das der Männergesangverein Concordia sinnvoll zu Gehör brachte, gedachte der Präsident Ebbeler in ehrenden Worten der Toten des Vereins und all` der Helden, die in den beiden letzten Kriegen ihr höchstes für das Vaterland hingegeben und hier am Fuße unserer alten Burg eine würdige Erinnerungsstätte gefunden haben. Während die Kapelle das Lied vom guten Kameraden spielte, die Opferschalen entfacht wurden, legte er im Namen des Vereins einen Kranz nieder, in tiefer Ergriffenheit und andächtigen Schweigen wohnte Ramsdorfs Bevölkerung diesem Festakt bei. Nach dem großen Zapfenstreich, der dann folgte, war das Festzelt bald bis auf den letzten Platz gefüllt, und die Schützen verbrachten dort mit ihren Angehörigen noch einige gemütliche Stunden.
Die Festfolge des Sonntags begann mit einem feierlichen Hochamt für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des Vereins, an dem fast alle Schützen teilnahmen. Nachdem der Major der Oberst, der Präsident und der König des vergangenen Jahres vom Offizierskorps feierlich eingeholt waren, fand das bekannte Frühschoppenkonzert im Festzelt statt. Eine besondere Note erhielt dieses durch verschiedene Ehrungen. Die Könige der letzten Jahre nach dem Kriege erhielten eine Gedenknadel überreicht. Diese Nadel soll das äußere Zeichen für die treue Pflichterfüllung während ihrer Regentschaft und als besonderer Dank des Vereins gelten. Die letzten Könige waren: Stephan Selting von1949, Dr. Meisohle von 1950, Wilhelm Bramhoff von 1951, Bernhard Terlisten von 1952, und Ferdi Storks von 1953.
Nachdem der Präsident diese Ehrungen vorgenommen hatte, gegrüßte Obers Josef Kipp besonders den Major Alois Funke, der in diesem Jahr zum ersten Male den Posten übernommen und sich in spontaner Weise sofort dem Verein zur Verfügung gestellt hatte. Dann beförderte er Leutnant Josef Renners und Leutnant Willhelm Bennemann zum Oberleutnant und erklärte das diese Beförderung ein Ansporn sein möge, sich noch mehr als bisher für den Verein einzusetzen. – Unter großem Beifall aller Anwesenden zeichnete er anschließend die beiden Hauptleute Heinrich und Ludwig Kerkhoff mit dem „Großen Verdienstorden“ des St. Walburgis-Schützenvereins Ramsdorf aus. In treu-um die festliche Parade zu erleben. Da hatte auch Petrus überraschend ein einsehen mit den bis dahin von ihnen so stiefmütterlich behandelten Ramsdorfern, denn während der Dauer der Parade, des eigentlichen Höhepunktes des Sonntages, schloß er seine Himmelsschleusen, so daß König Ferdi und Königin Gertrud noch einmal den großen Jubel ihrer Untertanen entgegen nehmen konnte, als Dank für das so gelungene und harmonische Fest des vergangenen Jahres. Überraschend zahlreich fanden sich am Abend alle Ramsdorfer im Festzelt ein, wo das alte Königspaar zum letzten Male bei dem Jubel ihrer Untertanen regierte. Lange hatte Petrus seine Schleusen nicht geschlossen, nur ganz knapp hatte er schon am Sonntag die Zeit für die Parade bemessen. Nur mit Mühe entging das Königspaar den ersten Regentropfen. So sah es auch am Montag aus. Immer wieder schüttete Petrus seine Regenschauer über die lustige Gesellschaft auf den Hofe August Wilger, wo der Schützenverein diesjährig das Vogelschießen abhalten mußte, weil der Himmel den traditionellen „Schnetgraben“ unter Wasser gestellt hatte. Doch die Ramsdorfer ließen sich auch am Montag nicht entmutigen. Nach anfänglichen Zögern – niemand wollte zunächst die Nachfolge des alten Königspaares, das glanzvoll regiert hatte, antreten – schoß Dr. Heinz Winter den überaus den überaus zähen Vogel aus seiner luftigen Höhe und wählte sich Frau Maria Redeker zu seiner Königin. Im Gefolge des neuen Thrones befinden sich als Ehrendamen: Frau Hans Rave, Frau Hermann Grevenbrock, Frau Dr. Winter und Frau Alois Menning; Ehrenherren: Otto Schulze-Selting, Alois Menning, Hubert Mensing und Josef Rave. Über den weiteren Verlauf des Festes berichten wir in der nächsten Ausgabe.
B.Z. Bericht vom 20. Juli 1954